Patchworkdecke…
…aus Jelly Rolls:
Sooo viele schöne Patchworkdecken kann man im Internet bewundern und ich war mit meiner Sofa-Kuschel-Decke schon lange unzufrieden. Also musste eine selbst genähte Decke her. Die Idee mit den schon vorgeschnittenen JellyRolls zu arbeiten erschien mir sinnvoll, da die halbe Zuschnitt-Arbeit schon erledigt ist und die einzelnen Stoffe schon so zusammengestellt sind, dass sie miteinander harmonieren. Ich hab also einige Youtube-Videos angeschaut und die, zwischenzeitlich aufgekommene, Idee einen “Jelly Roll Race Quilt” zu nähen wieder verworfen. Ich brauch eine größere Decke in die man sich (mindestens) zu zweit gemütlich reinkuscheln kann.
Nähen:
Vorab gesagt…man sollte sich bei so einem Projekt wirklich Zeit lassen. So eine Mega-Monster-Kuscheldecke ist halt nicht so schnell genäht wie ein Shirt oder Rock. Schon die Stoffauswahl hat sich gezogen und dann gabs doch noch einiges zu schneiden bzw. rollen.
Aber immer der Reihe nach… Zunächst wurden immer drei Stoffstreifen der Länge nach aneinander genäht und die Nahtzugaben in eine Richtung umgebügelt. Die entstandenen Streifen habe ich dann zu Qadraten geschnitten. So, und jetzt beginnt der schwierige Teil. Wie ordne ich die Quadrate an? Ich hab eine ganze Zeit lang rumprobiert, bin dann aber bei der einfachsten Variante gelandet.
Ich ordne alle Quadrate immer versetzt um eine Reihe an, dadurch entsteht dann eine Art Treppenmuster.
Jetzt werden alle Quadrate zusamengenäht und die Nahtzugaben wieder umgebügelt. Um die gewünschte Deckengröße zu erreichen haben meine Quadrate noch eine anthrazitfarbene Umrandung bekommen. Die Rückseite ist aus einem passenden Blätterbaumwollstoff der ebenfalls in anthrazit gehalten ist.
Nun braucht man etwas Platz auf dem Boden um die drei Teile zusammenzufügen. Da ich keine tausend Nadeln stecken wollte habe ich mir einfach den Sprühkleber 505 von Odif besorgt und zuerst die Oberseite mit dem Fleece verbunden.
Nun kann man die Decke mit dem Rollschneider auf die richtige Größe zuschneiden. (Die Unterseite schneide ich erst später zu, denn die Kanten habe ich später einfach mit dem Rückseitenstoff eingefasst.)
Jetzt wird die Unterseite der Decke auf dem Boden ausgebreitet und das Fleece+Oberseite wie vorher mit Sprühkleber auf der Unterseite befestigt.
Sooo…jetzt sind alle drei Lagen zusammengeklebt, aber noch nicht gequiltet. Ich habe mich bei meiner Decke dazu entschieden erst mal mit einer wellenförmigen Naht an den Quadraten entlang zu quilten und dann noch die einzelnen Streifen mit einem Geradstich im Nahtschatten zu nähen. Das ist ein ziemliches Gefummel, hat wirklich ewig gedauert und mich einige Nerven gekostet. Wenigstens haben die drei Stoffschichten, dank des tollen Sprühklebers, wunderbar zusammengehalten und es ist nichts verrutscht.
Ist das aber endlich erledigt kann der überstehende Rückseitenstoff an allen vier Kanten auf 3cm gekürzt werden. Nachdem man den Rückseitenstoff zweimal eingeschlagen hat wird er einfach mit einem Geradstich auf der Vorderseite angenäht (gut beschrieben in einer DaWanda-Nähanleitung).
FRETIG!
Aufgrund des Sprühklebers ist die Decke nach dem quilten noch ziemlich starr und wenig kuschelig. Der Kleber löst sich aber beim ersten waschen vollständig auf und dann kann losgekuschelt werden.
Aus den Reststücken der Decke sind dann noch zwei passende Kissen entstanden. Die waren im vergleich zur Decke wirklich ratzfatz fertig. Das kleine Kissen habe ich auf der Rückseite freihand gequiltet. Das wollt ich nicht unbedingt an der Decke ausprobieren.
Stoffe:
JellyRoll “basic mixologie” (+ einige Streifen zusätzlich JellyRoll “color theorie”) von Modafabrics
Den Baumwollstoff uni -antrazit- und -anthrazit Blättermuster- habe ich auf DaWanda bei meinkaro erstanden.
Das Inlay ist eine blaue Fleecedecke mit weißen Sternen vom Möbelschweden
Außerdem benötigt: 505 Sprühkleber und Rollschneider/Schneidematte und Patchworklineal
Ein Gedanke zu “Patchworkdecke aus Jelly Rolls”